Bäume können teils erstaunliche Höhen und Auslagen entwickeln. Sie sind grundsätzlich von Ihrer Natur her auch so ausgestattet, die damit verbundenen statischen Belastungen auszuhalten. Im Laufe des Wachstums und mit zunehmendem Alter können sich jedoch Situationen entwickeln, die für den Baum selbst zunächst nicht unbedingt problematisch sind – für das Baumumfeld kann dennoch vom Baum eine Gefährdung ausgehen (Straße, Bebauung, Spielplatz, Sitzecke…).
Die Bildung von Totholz in Bäumen ist ein natürlicher Prozess, der mit dem sich veränderten Lichthaushalt der expandierenden Baumkrone in engem Zusammenhang steht. „Pflegemaßnahmen” in der Vergangenheit können ein weiterer Faktor für eine beeinträchtigte Statik sein: Große, zentrale Starkastentnahmen oder Kappungen machen im weiteren Entwicklungsverlauf des Baumes Sicherungsmaßnahmen oder auch Fällungen notwendig, womit häufig durch falsche Schnittmaßnahmen die Lebenserwartung von Gehölzen stark verkürzt wird.
Wer Bäume auf seinem Grundstück stehen hat, ist für deren regelmäßige Kontrolle auf eine mögliche Gefährdung Dritter verantwortlich. Eine Möglichkeit ist, die Einschätzung der jeweiligen Gefährdungslage von Fachleuten durchführen zu lassen. Aus dieser Einschätzung können eventuelle weitere Maßnahmen abgeleitet werden. Auf Problemsituationen weisen zum Beispiel ausgeprägter Schrägstand, Höhlungen, Zwiesel und Steiläste, Pilzfruchtkörper, regelmäßig Totholz unter der Baumkrone (…) hin. Aus diesen Erkenntnissen das weitere Vorgehen abzuleiten, ist die Aufgabe von Baumpflegern oder entsprechenden Gutachtern. Welche Maßnahmen das sein können, ergibt sich aus der jeweiligen Situation und könnte dann beispielsweise ein Lichtraumprofilschnitt, Pflegeschnitt, eine Kronen(teil)einkürzung, der Einbau einer Kronensicherung oder, als letztes Mittel zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit, die Fällung sein.